Eine Ankündigung von Prof. Mag Friedrich Neuberger
Birgit Kelle wurde 1975 in Heltau (Siebenbürgen) geboren, ist von Beruf Journalistin bzw. Publizistin und Mutter von vier Kindern, die sie selbst großgezogen hat.
Bekannt wurde sie durch Bücher wie „Gender Gaga - Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will“ und „Muttertier - Eine Ansage“, die zugleich Bestseller in Deutschland wurden.
In „Muttertier“ ist es ihr ein Anliegen, Müttern, die nach der Geburt von Kindern nicht gleich wieder berufstätig sein wollen, im öffentlichen Diskurs um den Wert der Erziehung von Kindern und Hausarbeit, eine starke Stimme zu verleihen. Noch dazu, wenn diese als „Muttertiere“ in einer nicht gerade kinderfreundlichen Gesellschaft, und wenn sie ihre Kinder stillen, als „Milchkühe“ tituliert werden.
Kelle wendet sich gegen eine Politik, die das Aufziehen von Kindern nicht als Leistung betrachten will. Sie wendet sich gegen eine Politik, die es zulässt , dass Frauen mitunter in der Altersarmut landen, obwohl sie wertvolle Arbeit für die Gesellschaft leisten, indem sie Kinder zur Welt bringen, jahrelang die Konsumenten von morgen und letztlich die zukünftigen Träger von Arbeit und Pensionssystem aufziehen.
Die Autorin richte sich auch gegen einen seelenlosen Kapitalismus, der die Frau als billige Arbeitskraft ausbeutet und kaum Verständnis für Frauen aufbringen will, die nicht ihr Leben in Produktionssteigerung und damit verbundener Gewinnmaximierung investieren, sondern primär Mutter sein wollen:
„Mutter zu werden ist nicht rational. Es ist eine Sehnsucht, ein Wagnis, vielleicht die größte Aufgabe, der man sich als Frau stellen kann. Einem anderen Menschen das Leben schenken. Das ist ein derart gewaltiges Unterfangen, dass man diese Worte vor Ehrfurcht flüstern müsste. Es ist für viele ein inneres Verlangen. Und im schönsten Fall das Sichtbarwerden einer Liebe.“ (Zit: Birgit Kelle: „Muttertier“-Eine Ansage; Verlag Frontis, Basel; 2017, S.67)
Falls Frauen Mütter werden, so wird ihnen von allen Seiten suggeriert, dass
im Rahmen staatlicher „Mutterersatz-Strukturen“ (Kinderkrippen, Kindergärten, Horte, Ganztagsschulen…) das Beste für die Erziehung bzw. Entwicklung der Kinder getan werde. Die zunehmende Zahl an Kindern mit psychischen Störungen oder Erkrankungen (meist versteckt im Begriff „Verhaltenskreativität) deutet eher darauf hin, dass diese Ersatzstrukturen keinesfalls Mütter ersetzen können. Sie sind ein Behelf, sonst nichts. Das staatlich erzogene, der Mutter entfremdete Kind soll ein Zukunftsmodell sein?
Birgit Kelle ist eine Frau, die zu sprechen, zu überzeugen weiß und letztlich auch humorvoll sein kann. Die Besucher des Landeslehrertages am 28.11.2018 konnten sich davon überzeugen und haben der Vortragenden auch entsprechend Applaus gespendet.
Wollen Sie diese Frau sprechen, argumentieren hören, mit ihr diskutieren, so haben sie Gelegenheit dies am 27.3.2019 um 10.15 Uhr im Pressezentrum Altes Rathaus, Hauptplatz 1, 4020 Linz, im Rahmen einer Veranstaltung des FLV/OÖ zum Bundeslehrertag zu tun. Das Thema wird lauten „Schüler und Lehrer als Spielball der Wirtschafts- Gesellschafts- und Bildungspolitik“. Man darf gespannt sein, was Birgit Kelle uns im Hinblick auf diese Spannungsfelder mitzuteilen hat.